NGZ Neuss Grevenbroicher Zeitung - 18. Juni 2013

IHK vermittelt Experten für Auslandsgeschäfte

Von Stefan Reinelt

RHEIN-KREIS Märkte im Ausland zu erobern ist für viele Firman aus dem Rhein-Kreis ein guter Weg zur Expansion- Doch nicht immer fällt es leicht, sich abseits der Heimat ein zweites Standbein aufzubauen. So geht es etwa dem Kaarsten Unternehmen „Gastro-Cool“: Unsere erste Musterlieferung nach Brasilien kam mit einer Woche Verspätung an, eine zweite ist bis heute verschollen“, erzählt Manager Niklas Sluyter, der bei dem Unternehmen für den Vertrieb zuständig ist. Das war einer der Gründe, sich Hilfe von einem Experten zu holen – denn die IHK Mittlerer Niederrhein vermittelt für Ihre Mitgliedsbetriebe Ansprechpartner, die Spezialisten sind für Auslandsmärkte. Einer von Ihnen ist Wagner Chugaste, Marktexperte der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer.

Er ist bei „Gastro-Cool“ zu Gast und erläutert zunächst die Grundlagen. Etwa, dass Brasilien die sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt ist und die am schnellsten wachsende noch dazu. Vor allem der Osten und Süden des Landes bietet viel Potenzial, erklärt Wagner Chugaste anhand einer Landkarte. Dort sei inzwischen die Mittelschicht zu Wohlstand gekommen und leist sich auch teure ausländische Produkte. „Die Menschen fragen nach Qualität“, sagt Chugaste.

Für „Gastro-Cool“ ist Brasilien vor allem deswegen interessant, weil dort 2014 die Fußballweltmeisterschaft und in drei Jahren die Olympischen Spiele stattfinden werden. Davon wird vor allem die Tourismus- und Gastronomiebranche profitieren – und daran will „Gastro-Cool“ teilhaben. Das Unternehmen stellt Kühlschränke als Marketinginstrument und Werbefläche her – und hat mit dem amerikanischen Getränkehersteller Ambev bereits den Marktführer Lateinamerikas als Kunden gewonnen. „Gastro-Cool“ soll einen Dosen-Dispender für den brasilianischen Energy-Drink „Fusion“ liefern. Anstatt die Kühlschranktür zu öffnen, wodurch stets Kälte entweicht, rollt die Dose einfach aus einem Fach heraus. Da von oben nachgefüllt wird, ist die unterste Dose auch immer die kühlste. „Wir besiitzen das Patent darauf und es gibt kein vergleichbares Produkt“, sagt Niklas Sluyter. Durch dieses Alleinstellungsmerkmal lohnt sich auch die aufwendige Logistik über den halben Globus. „Der Imort ist sehr bürokratisch. Zunächst braucht man dafür die Importgenehmigung“, erklärt Wagner Chugaste. Des Weiteren nennt er die wichtigsten Steuern, die erhoben werden. Den Kaarster Geschäöftsleuten empfiehlt er, nur selst als Importuer aufzutreten, wenn sie vor Ort ein eigenes Büro haben. „Gastro-Cool“, so wird in dem Gespräch deutlich, favorisiert sowieso das Direktgeschäft. Dass dies Erfolg habe wird, darüber machst sich Brasilianer Chugaste keine Sorgen: „Die Brasilianer gehen gerne in die Disco. Dort passt das Gerät gut hin.“

Ngz

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